Branchen-News
Aktuelle Top-Nachrichten aus dem Bausektor
BVMB kritisiert Baupolitik
Mit dem Jahreswechsel hat auch das neue Baujahr begonnen. Für die aktuelle Branchenlage macht Michael Gilka, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen (BVMB), die Politik verantwortlich. Er kritisierte die fehlende Entscheidungsfreude, unprofessionelle Umsetzung von politischen Programmen sowie das starre Festhalten an Ideologie und Bürokratie. Die Folge: Ein erfolgloser Brücken- wie auch Wohnungsgipfel, versiegende Förderprogramme und massiv verfehlte Ziele im Wohnungsneubau. Laut Gilka wird letzterer auch in diesem Jahr zur größten Herausforderung. (Quelle: www.allgemeinebauzeitung.de, 31.01.2024)
Förderprogramm "Junges Wohnen" geht in die nächste Runde
Das im letzten Jahr erfolgreich angelaufene Förderprogramm „Junges Wohnen“ soll auch 2024 wieder aktiv den Wohnungsneubau für Studierende und Ausbildende unterstützen. Der Bund hat erst kürzlich die Verwaltungsvereinbarung unterzeichnet und stellt nun 3,15 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung – davon 500 Millionen Euro für das Förderprogramm „Junges Wohnen". „Die Fördermittel werden uns von den Ländern nahezu aus den Händen gerissen. Sie fließen extrem schnell ab. Deshalb geht das Programm weiter", kommentierte Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD). Nach aktuellen Angaben des Bauministeriums sind in den Ländern bereits rund 10.000 neue oder modernisierte Wohnheimplätze für Studierende und Auszubildende in Planung. (Quelle: www.haufe.de, 30.01.2024)
BSB schlägt Alarm: „Baufeindliche“ Politik stoppen
Nach Veröffentlichung der drastisch sinkenden Baugenehmigungszahlen von Januar bis November 2023 sieht der Bauherren-Schutzbund (BSB, Berlin) langfristige Schäden für die Gesellschaft. So gingen sie bei Einfamilienhäusern um 8,6 Prozent, Zweifamilienhäusern um 49,2 Prozent und Mehrfamilienhäusern um 23,8 Prozent zurück. Die Fortsetzung dieser „baufeindlichen“ Politik führe laut BSB-Geschäftsführer Florian Becker zu einem Vertrauensverlust in der Bevölkerung. Umfragen des BSB zeigen, dass der Wunsch nach einem Eigenheim bei vielen weiterhin vorhanden ist – es mangelt aber an finanziellen Anreizen. Der BSB fordert daher ein schnelles Umdenken in der Politik und die Umsetzung von Förderprogrammen wie der angekündigten Förderung „Jung kauft Alt“. (Quelle: haustec.de, 23.01.2024)
IW: Mögliche Maßnahmen zur Baukostensenkung
Angesichts der prekären Lage im Wohnungsbau erarbeitete jüngst das Institut der deutschen Wirtschaft (IW, Köln) in einem Gutachten mögliche Maßnahmen zur Kostensenkung. Neben Steuererleichterungen bestünde vor allem bei der Ausstattung von Wohneinheiten großes Einsparpotential – etwa 7,5 Prozent bei Mietangeboten und 15 Prozent bei Kaufinseraten. Auch der Verzicht auf einen Keller oder eine Tiefgarage wirken sich positiv auf die Preise aus. Darüber hinaus seien kleinere oder auch gemeinschaftlich genutzte Wohnungen eine Option, um Kosten zu senken. Studierende, Auszubildende und Senioren würden so finanziell entlastet werden. Für sein Gutachten hatte das IW im Vorfeld 210.000 Kauf- und 365.000 Mietangebote bezüglich ihrer Preise, Lage und Qualität untersucht. (Quelle: allgemeinebauzeitung.de, 19.01.2024)
Hoher Mangel an Sozialwohnungen
Einer Studie des Pestel Instituts (Hannover) zufolge fehlen bundesweit aktuell rund 910.000 Sozialwohnungen. Bis 2030 rechnet man sogar mit einem Bedarf von zwei Millionen Wohneinheiten. Entsprechend fordert ein Bündnis bestehend aus Mieterbund, Baugewerkschaft, Sozial- und Branchenverbänden Investitionen von rund 50 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau. Studienleiter Matthias Günther erklärte, dass aufgrund des Wohnraummangels derzeit staatliche Ausgaben für Wohngeld und Unterkunftskosten explodieren. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) räumte ein, dass in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu wenig Geld in den Sozialwohnungsbau investiert wurde und nun die Förderungen der Ampelkoalition eine gewisse Zeit bräuchten, um zu wirken. (Quelle: zeit.de, 17.01.2024)
Steigende Investitionsbereitschaft für energetische Sanierung
Innerhalb der nächsten fünf Jahre planen rund 6,5 Millionen der insgesamt 40,9 Millionen deutschen Haushalte eine oder mehrere energetische Sanierungsmaßnahmen. Dies geht aus der aktuellen Marktstudie "Monitor zur Klimawende 2023" des Forschungsinstitutes Sirius Campus (Köln) hervor. Anstoß für eine verbesserte Wärmedämmung, effizientere Heizungen, regenerative Warmwasseraufbereitung oder PV-Anlagen geben das neue Gebäudeenergiegesetz und damit verbundene Fördermöglichkeiten. Trotzdem bleiben laut Studie viele Menschen pessimistisch im Hinblick auf das erfolgreiche Gelingen der Klimawende bis 2045. Lediglich ein Siebtel ist positiv gestimmt und sieht die Vorteile für Wirtschaft und den eigenen Haushalt. (Quelle: vermieter-ratgeber.de, 11.01.2024)
ZIA: Zinserleichterungen notwendiger denn je
Die Immobilienwirtschaft steht der Zurückhaltung seitens der Bundesregierung bezüglich Zinserleichterungsprogrammen für den Wohnungsbau kritisch gegenüber. Da die Zinssteigerungen im letzten Jahr den Handlungsspielraum stark eingegrenzt haben, sind dem Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA, Berlin) zufolge entsprechende Gegenmaßnahmen erforderlich: Ein begünstigter KfW-Zins von zwei Prozent bei einer Kreditlaufzeit von zehn Jahren könnte laut ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner den Bau von bis zu 100.000 neuen Wohnungen pro Jahr anregen. Hierfür müsste der Staat drei Milliarden Euro zur Verfügung stellen – eine Investition, die er über Steuern und ersparte Transferleistungen am Ende wieder zurückbekäme. (Quelle: zia-deutschland.de, 10.01.2024)
2024: Neue Regelungen für Immobilienbesitzer und Bauinteressierte
Neues Jahr, neue Gesetze und Regelungen im Bau- und Wohnsektor. Laut Bausparkasse Schwäbisch Hall gehört die Anhebung der zu versteuernden Einkommensgrenze der Arbeitnehmersparzulage mit zu den wichtigsten Veränderungen im neuen Jahr. Zudem kann Riester-Guthaben förderfähig für energetische Maßnahmen an der selbst genutzten Wohnimmobilie eingesetzt werden. Darüber hinaus tritt das Gebäudeenergiegesetz zu Jahresbeginn in Kraft. Das neue Wohneigentumsprogramm „Jung kauft Alt“ soll jungen Paaren derweil beim Erwerb von sanierungsbedürftigen Bestandsgebäuden unterstützen. Außerdem wird mit dem „Solarpaket I“ die Anschaffung von Solaranlagen für Balkon oder Dach erleichtert. Ende nächsten Jahres läuft die Frist für den Austausch von alten Holzöfen ab. (Quelle: baumagazin.de, 21.12.2023)
Immobilienpreise sinken seit 2010 erstmals wieder
Laut einer Studie des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW, Berlin) sind Baugrundstücke, Eigenheime und Eigentumswohnungen im laufenden Jahr wieder günstiger als im Vorjahr. Dies war zuletzt 2010 der Fall. Grund für den Preisrückgang von ungefähr zwei Prozent in Städten ist demnach die schwierige Finanzierung wegen steigender Zinsen und hoher Kaufpreise. Wohnungskredite wurden dabei im Zeitraum von März 2021 bis September 2023 halbiert. Die Mieten sind in diesem Jahr hingegen um durchschnittlich drei Prozent gestiegen – etwa aufgrund des Bevölkerungszuwachses durch Zuwanderung sowie des rückläufigen Wohnungsneubaus. Hinzu kommt: Viele Menschen haben in der derzeitigen Situation ihren Traum vom Eigenheim bereits aufgegeben. (Quelle: zeit.de, 20.12.2023)
KfW-Programm „Klimafreundlicher Neubau“ gestoppt
Das im März gestartete Förderprogramm „Klimafreundlicher Neubau“ (KFN) der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW, Frankfurt am Main) ist nun überraschend gestoppt worden. Der Grund: Laut Bundesbauministerium seien die Haushaltsmittel aufgrund der hohen Nachfrage bereits ausgeschöpft. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) versicherte aber, dass wieder neue Anträge gestellt werden können, sobald der neue Bundeshaushalt im Januar 2024 in Kraft tritt. Peter Hübner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB, Berlin), kritisierte, dass die Bundesregierung nichts aus den Fehlern des Förderstopps im letzten Jahr gelernt habe. Ein Run auf Fördermittel zum Jahresende sei ihm zufolge kein Erfolg, sondern verdeutliche nur die Unsicherheit am Markt. (Quelle: handwerksblatt.de, 18.12.2023)