Branchen-News
Aktuelle Top-Nachrichten aus dem Bausektor
Starker Mietanstieg im Umland von Metropolen
Die Mietsituation in deutschen Großstädten bleibt weiter angespannt. Da sich die hohe Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum zunehmend in deren Speckgürtel sowie den ländlichen Raum verlagert, steigen nun auch dort die Mieten stärker an. Dies zeigt eine aktuelle Analyse des Onlineportals ImmoScout24 (Berlin). Im Radius von 15 bis 100 Kilometern fernab der fünf größten Städte verzeichnete das Umland 2023 bereits ein deutlicheres Plus als der Stadtbereich. Während sich der Quadratmeterpreis nahe Berlin um 12,1 Prozent verteuerte, waren es rund um München 9,5 Prozent. Lediglich im Frankfurter Umland ist die Miete im Gegensatz zur Stadt ab einer Entfernung von 15 Kilometern noch preiswerter als im Vorjahr. (Quelle: asscompact.de, 27.03.2024).
ifo Geschäftsklimaindex steigt wieder
Die Stimmung von Unternehmen verbessert sich allmählich: So ist der ifo Geschäftsklimaindex im März um 2,1 Punkte auf 87,8 angestiegen. Die Erwartungen fielen damit deutlich weniger pessimistisch aus als noch im Vormonat. Auch schätzen viele Firmen die aktuelle Lage etwas positiver ein. Im Bauhauptgewerbe ist der Geschäftsklimaindikator ebenfalls angestiegen. Nach dem historischen Tief im Vormonat schraubten viele Bauunternehmen ihre Erwartungen etwas höher. Dennoch bleiben die Aussichten innerhalb der Baubranche im Gegensatz zum Verarbeitenden Gewerbe, Dienstleistungssektor und Handel weiterhin gedämpft. (Quelle: baulinks.de, 26.03.2024).
Wachstumschancengesetz vom Bundesrat verabschiedet
Der Bundesrat hat heute das Wachstumschancengesetz verabschiedet und stimmt somit der degressiven AfA (Abschreibung für Abnutzung) für Wohngebäude zu. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin) sieht diese Entscheidung als dringend notwendigen Wachstumsimpuls an den Wohnungsbau. Auch Investoren und Bauherren erhalten so wieder mehr Sicherheit. Jedoch müsse die Bundesregierung nun weitere unterstützende Maßnahmen in Angriff nehmen. Laut Pakleppa sollten entweder die Anforderung an den Wohnungsbau gesenkt oder die Neubau-Förderung erhöht werden. (Quelle: zdb.de, 22.03.2024).
Immobilienpreise fielen 2023 bundesweit merklich
Laut Postbank Wohnatlas 2024 des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) sind die Immobilienpreise im letzten Jahr bundesweit deutlich gesunken. In rund 96 Prozent aller Regionen, vor allem in großen Metropolen wie München, waren Bestandswohnungen günstiger als noch im Vorjahr. Überregional sanken die Preise inflationsbedingt um rund 10,1 Prozent. Manuel Beermann, Produktmanagementleiter Immobilien bei der Deutschen Bank (Frankfurt am Main), sieht den Hauptgrund in der gesunkenen Nachfrage als Folge der gestiegenen Zinsen. Aber auch unsichere Rahmenbedingungen von Förderprogrammen sowie höhere Lebenserhaltungskosten haben einen Teil dazu beigetragen. Aktuell könnten sich also Investitionen lohnen, da ein Wiederanstieg der Wohnungskaufpreise laut Beermann zu erwarten sei. (Quelle: baulinks.de, 20.03.2024).
Baugenehmigungen: Flaute hält auch zum Jahresbeginn an
Die rückläufige Entwicklung bei der Vergabe von Genehmigungen für den Wohnungsneubau hält an. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis, Wiesbaden) wurden im Januar mit nur 16.800 Wohnungen ein Viertel weniger genehmigt als noch im Vorjahresmonat – der schwächste Jahresstart seit elf Jahren. Teure Materialkosten und gestiegene Zinsen für Baukredite sind die Hauptgründe für den Abwärtstrend. Bauverbände sind sich einig: Die Politik muss entschlossen handeln. Diese sieht jedoch bereits erste Anzeichen von Entspannung durch ein verbessertes Zinsumfeld und die allmähliche Normalisierung der Baumaterialpreise. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) verweist auf 900.000 schon genehmigte Immobilien, die auf die Umsetzung warten. (Quelle: zeit.de, 19.03.2024).
EU-Gebäuderichtlinie verabschiedet
Das Europäische Parlament gab am Dienstag grünes Licht für die Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD). Laut Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW (Berlin), kommt es nun auf die nationale Umsetzung an. Ihm zufolge sollte der Fokus dabei auf leistbare Nullemissionshäuser und somit auf eine sozial verträgliche Ausgestaltung der Gesetzgebung liegen. Zu begrüßen sei im nun erzielten EPBD-Kompromiss etwa, dass Anforderungen an die Mindestenergieeffizienz nicht für Wohngebäude gelten. Jedoch verfolge Europa laut Gedaschko mit hohen Energieeffizienzzielen eine „zunehmend weniger erfolgreiche Strategie“. Daher fordert er einen neuen Zugang zur Klimaneutralität, der das Zusammenspiel von erneuerbarer Energie und nötiger Effizienz regelt. (Quelle: gdw.de, 14.03.2024).
Mitarbeiterwohnen: Studie fordert stärkere politische Unterstützung
Um das Mitarbeiterwohnen in Zeiten des Wohnungs- und Fachkräftemangels für Arbeitgeber attraktiver zu gestalten, muss es seitens der Politik noch stärker unterstützt werden. Zu diesem Schluss kommt das Institut RegioKontext (Berlin) in seiner aktuellen Studie „Bezahlbares Wohnen wird zum Standortfaktor“ – und formuliert explizite Forderungen an Bund, Länder und Kommunen. Demnach könnte der Neubau von Mitarbeiterwohnungen steuerlich und mit einem eigenen Etat in der Wohnraumförderung einen deutlichen Schub erfahren. Auch eine Änderung der Baunutzungsverordnung sei sinnvoll, um Wohnen in Kerngebieten zuzulassen. Zudem fordert das Verbändebündnis ‚Wirtschaft macht Wohnen‘, Mischgebiete in urbane Gebiete umzuwandeln. So könnte der Wohnanteil steigen und eine höhere Baudichte erreicht werden. (Quelle: iwd.de, 06.03.2024).
Kompakthäuser erfreuen sich zunehmender Beliebtheit
Etwa ein Drittel der Bundesbürger, die am Kauf eines Eigenheimes interessiert sind, wünschen maximal 100 Quadratmeter Wohnfläche. Mehr als der Hälfte genügen 100 bis 160 Quadratmeter, nur jeder siebte Befragte erhofft sich noch mehr Wohnraum. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage des Institutes der deutschen Wirtschaft (IW, Köln) hervor. Seit den 1970er und 80er Jahren sanken die Ansprüche an die Wohnfläche somit deutlich. Jedoch sind kompakte Einfamilienhäuser aktuell noch Mangelware: Nur fünf Prozent der Neubauten, die zwischen 2021 und 2023 bundesweit errichtet wurden, wiesen weniger als 100 Quadratmeter Wohnfläche auf. Folglich ergibt sich aus der Befragung in den nächsten zehn Jahren ein großes Marktpotential, da Käufer und Mieter etwa 2,9 Millionen Kompakthäuser beziehen wollen. (Quelle: iwd.de, 06.03.2024)
Neue Dynamik auf Immobilienmarkt
Laut den Vermittlern privater Baufinanzierungen Interhyp (München) ist der Immobilienindex im Januar erstmals wieder gestiegen. Zwar gebe es demnach regionale Unterschiede, dennoch ist ein Wachstum bei neuen und älteren Gebäuden zu beobachten. Dies spiegelte sich im ersten Halbjahr auch in einer verkürzten Liegedauer der Immobilien wider – 57 Tage bei Häusern und 67 Tage bei Wohnungen. Die Bauzinsen bleiben in den nächsten vier Wochen voraussichtlich konstant bei etwa 3,5 Prozent. In den nächsten sechs bis zwölf Monaten ist hingegen mit einem Zinsrückgang auf drei Prozent zu rechnen. Interhyp-CEO Jörg Utecht empfiehlt daher beim Kauf nicht zu lange zu warten, da die Preise in den kommenden Monaten auch wieder steigen könnten. (Quelle: asscompact.de, 05.03.2024)
ZDB: Deutschland steckt in „massiver Wohnungsbaukrise“
Kürzlich gab das Statistische Bundesamt (Destatis, Wiesbaden) bekannt, dass 2023 lediglich 260.100 Wohnungen genehmigt wurden. Dies entspricht einem Rückgang von 26,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit sinken die Genehmigungszahlen auf den niedrigsten Stand seit 2012. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin), schlägt Alarm: „Nun haben wir es schwarz auf weiß. Deutschland steckt in einer massiven Wohnungsbaukrise.“ Vor allem der Nachfrageeinbruch bei Ein- und Zweifamilienhäusern ist gravierend: Nach rund 106.000 Wohnungen im Vorjahr sind 2023 nur etwa 62.000 Einheiten genehmigt worden. Um die Krise zu entschärfen, fordert Pakleppa nun unter anderem die schnelle Verabschiedung des Wachstumschancengesetzes. (Quelle: handwerksblatt.de, 04.03.2024)