Branchen-News
Aktuelle Top-Nachrichten aus dem Bausektor
Bauzinsen klettern auf über vier Prozent
Laut Interhyp AG (München) sind im September die Zinsen für zehnjährige Immobiliendarlehen auf über vier Prozent angestiegen. Eine Befragung unter Experten im Rahmen des „Interhyp Bauzins-Trendbarometers“ ergab, dass die Notenbanken ihren straffen Geldkurs beibehalten werden und sogar weitere Zinserhöhungen denkbar sind. Ein Rückgang sei laut Fachleuten aufgrund von Inflation, dem Rückzug der Notenbank aus dem Anleihenmarkt sowie der aktuellen Konjunktur eher unwahrscheinlich. Trotz der prekären Lage sollten Immobilieninteressenten laut Interhyp AG den Traum vom Eigenheim nicht auf Eis legen, da sie sich gelegentliche Zinsdellen zu Nutze machen können. (Quelle: asscompact.de, 06.10.2023)
Immobilienpreise im Sturzflug
Laut Statistischem Bundesamt (Destatis, Wiesbaden) sind die Immobilienpreise im zweiten Quartal im Rekordtempo gefallen. Von April bis Juni sanken sie im Durchschnitt um 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum – in Städten stärker als auf dem Land. Vor allem in den Top-Metropolregionen Berlin, Hamburg und München waren Ein- und Zweifamilienhäuser günstiger als im letzten Jahr (-9,8 Prozent). Die Gründe für den fortlaufenden Abwärtstrend sind die aktuelle Inflation, teure Finanzierung sowie geringe Nachfrage. (Quelle: welt.de, 05.10.2023)
Eigentümer verzichten auf Sanierung
Eine Umfrage von ImmoScout24 (Berlin) zeigt: 52 Prozent der Eigentümer in Deutschland planen in nächster Zukunft keinerlei Sanierungsmaßnahmen. Zwar wurde das viel diskutierte „Heizungsgesetz“ vor Kurzem beschlossen, allerdings haben die langwierigen politischen Streitigkeiten um die Novelle bei vielen Immobilienbesitzern zu Unmut geführt. Auch spielen Alter und Lebensmodell eine Rolle: Unter 34-Jährige sowie Familien mit Kindern sind eher dazu bereit, Sanierungen vorzunehmen. Mit steigendem Alter nimmt die Bereitschaft hierzu jedoch ab. Ob sich die Stimmung in Zukunft ändert, bleibt abzuwarten, da sie durch die konjunkturelle Lage und Entwicklung der Inflation beeinflusst wird. (Quelle: asscompact.de, 29.09.2023)
Wohnungsgipfel: Verbände ziehen Bilanz
Beim gestrigen Wohnungsgipfel stellte der Bund einen 14-Punkte-Plan vor, der der aktuellen Baukrise entgegenwirken soll. Unter anderem werde demnach auf den im Koalitionsvertrag für 2025 vereinbarten Energiesparstandard EH40 verzichtet. Zudem soll es eine Reform der Eigentumsförderung für Familien geben, ein Programm für den Kauf sanierungsbedürftiger Häuser sowie eine flexiblere Grundsteuergestaltung der Länder. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB, Berlin) reagierte positiv auf die Maßnahmen: „Die Ampel hat die Tragweite der Situation wohl erkannt.” Während der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB, Berlin) das Paket als „umfangreicher als erwartet” bezeichnete, hält es die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU, Frankfurt am Main) hingegen für unzureichend. Auch die Umweltverbände kritisieren das Maßnahmenpaket – vor allem aufgrund des Verzichts auf den EH 40-Standard. (Quelle: allgemeinebauzeitung.de, 26.09.2023)
Handwerk fordert Baukrisengipfel
Kommenden Montag findet der Wohnungsbaugipfel im Kanzleramt statt. Da jedoch nicht alle maßgeblichen Entscheider daran teilnehmen werden, ist der Beschluss ausreichender Maßnahmen laut Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH, Berlin) eher unwahrscheinlich. Er fordert daher einen Baukrisengipfel, dem – neben Kanzler und Bauministerin – auch die Wirtschafts- und Finanzminister beiwohnen. Um die aktuelle Talfahrt des Bausektors aufzuhalten, gäbe es laut ZDH einige Lösungsansätze: unter anderem die Ausweitung von Förderungen im Wohnungsbau, die Senkung von Baukosten, eine erweiterte Zinsstützung und Nachbesserung der Eigentumsförderung von Familien sowie bezahlbare Energiestandards. (Quelle: ibr-online.de, 22.09.2023)
Sinkende Baugenehmigungen: Verbände schlagen Alarm
Die Zahl der Wohnungsbaugenehmigungen liegt bereits im zehnten aufeinanderfolgenden Monat im zweistelligen Rückgang. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis, Wiesbaden) vergangenen Montag mitteilte, ist sie im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat um 31,5 Prozent gesunken. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB, Berlin), appelliert an die Bundesregierung, den Wohnungsbaugipfel Ende September zu nutzen, um ein Bau-Paket auf den Weg zu bringen. Mit dem Ziel, den Wohnungsbau wiederzubeleben, sollte dieses Maßnahmen wie die massive Ausweitung des Zinsverbilligungsprogramms der KfW und die Absenkung der Grunderwerbssteuer umfassen. (Quelle: ibr-online.de, 19.09.2023)
Neues Förderprogramm für Bestandsimmobilien in Planung
Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) plant zusätzlich zur bestehenden Neubauförderung ein neues Förderprogramm für Bestandsimmobilien. Dieses soll Familien – in Zeiten hoher Baukosten und Finanzierungszinsen – den Erwerb von Bestandshäusern erleichtern. Gleichzeitig wirke das Programm dem Wertverfall sanierungsbedürftiger Häuser entgegen und stabilisiere die Preise im Bestand. Ebenfalls würden mehr Sanierungen einen positiven Beitrag zur Umwelt leisten. Mit welchen Mitteln das Programm gefördert werden soll, stehe derzeit noch nicht fest. Laut Geywitz berät die Bundesregierung aktuell darüber, mit einer Entscheidung sei in wenigen Wochen zu rechnen. (Quelle: asscompact.de, 18.09.2023)
GEG vom Bundestag verabschiedet
Die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes wurde vergangenen Freitag vom Bundestag verabschiedet. Demnach soll ab Januar 2024 in Neubaugebieten jede neu eingebaute Heizung auf mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien zurückgreifen. Bereits bestehende Öl- und Gasheizungen können bis 2029 problemlos weitergenutzt werden. Das GEG ist mit dem Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung verbunden: Immobilieneigentümer können daher mit dem Heizungstausch warten, bis die Kommune einen fertigen Heizplan bereitstellt. Für den Umstieg ist eine staatliche Förderung von bis zu 70 Prozent möglich. Die Verbände der Immobilienwirtschaft kritisieren hier jedoch die „soziale Ungerechtigkeit“: Mieter und Vermieter würden gegenüber selbstnutzenden Eigentümern massiv benachteiligt. (Quelle: vermieter-ratgeber.de, 12.09.2023)
Weniger Abriss von bestehenden Wohnungen
Immer weniger Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden werden hierzulande abgerissen oder zu Gewerbeflächen umfunktioniert. Im letzten Jahr fielen knapp 16.500 der insgesamt rund 43,4 Millionen Wohneinheiten durch Abriss oder Umwidmung aus dem Wohnungsbestand. Während zu Höchstzeiten 60.000 Einheiten abgingen, erreicht der Abgang 2022 den niedrigsten Stand seit 1992. Dies teilte kürzlich das Statistische Bundesamt (Destatis, Wiesbaden) mit. Auch bei den Gebäuden ist diese Entwicklung spürbar: Dort fielen 2022 rund 12.600 aus dem Bestand – etwa die Hälfte wurde abgerissen, rund 37 Prozent von Wohn- zu Gewerbeflächen umfunktioniert. Hauptgrund für einen Abriss ist die Errichtung neuer Gebäude.(Quelle: baustoffmarkt-online.de, 08.09.2023)
KfW senkt Zinsen für Neubauförderung
Um energieeffizientes Bauen attraktiver zu machen, hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW, Frankfurt am Main) Zinsanpassungen bei den Förderprogrammen vorgenommen. So wurden die Zinsen der Wohneigentumsförderung (WEF) von 1,08 auf 0,52 Prozent gesenkt – bei gleicher Laufzeit und Bindung. Beim Programm „Klimafreundlicher Neubau“ (KFN) beträgt der Zinssatz nun 1,01 anstatt 1,95 Prozent effektivem Jahreszins. Dieser ist für eine beispielhafte Laufzeit und Zinsbindung von bis zu zehn Jahren gültig. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB, Berlin) begrüßt diesen Schritt, hält jedoch zusätzlich eine deutliche Erhöhung der zinsbegünstigten Kreditsummen für dringend erforderlich. (Quelle: deutsche-handwerks-zeitung.de, 07.09.2023)